Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft…

Der folgende Beitrag ist ein Zeugnis einer persönlichen Gebetserhörung von mir im Zusammenhang mit einem Erlebnis in letzter Zeit. Alles begann eigentlich schon vor zwei Jahren, als meine Frau und ich uns überlegten, dass es an der Zeit wäre, bald umzuziehen. Zu viert wurde es uns in unserer Drei-Zimmer-Wohnung einfach mit jedem Tag enger. Alles spielte sich im Wohnzimmer ab, egal ob essen, schlafen, spielen, bügeln oder Gäste unterhalten. Weil Benny nicht gut mit Johnny in einem Zimmer schlafen konnte, belegte er nachts unser Schlafzimmer – wir waren aufs Wohnzimmer ausgewichen und bauten jeden Abend das Sofa zum Bett um – mehr als ein Jahr lang ging das so.

Nachdem wir uns nicht einmal sicher waren wohin es uns wohnmäßig verschlagen würde (wir waren bereit, bis zu 100 Kilometer weiter südlich Richtung Stuttgart zu ziehen), mehrmals einige Musterhaus-Ausstellungen besucht hatten, uns immer wieder Immobilien-Scout Angebote von diversen Makler zeigen ließen, waren wir schlussendlich doch nie wirklich zufrieden mit der Gesamtsituation.

“Gott, wo willst du uns haben?”

Weil wir nicht wussten, ob wir hier bleiben oder Mosbach verlassen sollten, machten wir dies zu einem ständigen Gebetsanliegen: “Gott, wo willst du uns haben?” Die einzige Antwort erhielten wir immer wieder nur darin, dass wir in der Gemeinde, in der wir derzeit aktiv sind, stark gebraucht werden. Sicherlich würde man auch ohne uns zurecht kommen. Aber ich merkte, dass es grundlegend zu meinen Aufgaben gehört, den Chor, die Jugend und anschließend die Teenies zu führen, in der Gemeindeleitung und beim Predigt-Dienst aktiv zu sein und die Medien-Arbeit der Gemeinde zu lenken. Weil sowieso schon die meiste Arbeit auf wenigen Schultern lastet, würde es der Gemeinde wohl einen spürbaren Stoß verpassen, wenn wir gehen würden.

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Wenn alte Freunde gehen und man durch sie zu neuen Freunden kommt

Im Moment empfinde ich das Leben in Mosbach wie ein spannendes Abenteuer. Wöchentlich lerne ich neue Glaubensgeschwister kennen. Das war nicht immer so – mehr als sechs Jahre haben meine Frau und ich hier nun verbracht und waren die meiste Zeit “allein” unterwegs. Das ändert sich nun, etwa zwei Jahre später als erhofft.

Wie manche wissen, befindet sich in Mosbach der Hauptsitz von OM, Operation Mobilisation. OM ist ein christliches Missionswerk, das vor allem durch die Aussendung von Schiffen an die Küsten der Welt bekannt geworden ist. Mittlerweile wird jedoch viel mehr das als das gemacht. So kam es, dass ein junges Paar aus Australien vor etwa drei Jahren aus dem Jemen praktisch direkt nach Mosbach eingeflogen wurde. Wegen islamischen Unruhen war ihr Leben in äußerster Gefahr – nur kurze Zeit danach kamen zwei Mädels, die ebenfalls im Jemen im Einsatz waren, ums Leben.

Zum ersten Mal trafen wir die beiden vor zwei Jahren auf einem Geburtstagsfest von anderen Freunden. Da ich meistens schnell Kontakte knüpfe, tat ich das auch hier und tauschte Handynummern aus. Wir wollten sie mal zum Tee einladen. Dazu kam es jedoch aus verschiedenen Gründen nie.

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