“Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge verkünden, die du nicht weißt”. (Jer 33,3)
Frisch Bekehrte, die zudem auch noch komplett frisch in Glaubensangelegenheiten sind, erwarten meistens schnelle Antworten von Gott, wenn sie beten. Oft bleiben diese schnellen Antworten jedoch aus. Dann meinen sie, dass Gott das Gebet nicht gehört hätte oder einfach nicht reagiert. Aber beide Gedanken sind falsch. Gott hört jedes Gebet, und es passiert auch immer etwas, wenn man zu Gott betet. Nur: Wir sehen es oft nicht oder nicht sofort. Manchmal betet man jahrelang für gewisse Dinge, bis endlich ein Durchbruch gelingt. War dann nur das letzte Gebet vor dem Durchbruch ausschlaggebend? Sicher nicht! Die ganzen vorhergehenden Gebete haben ihre Wirkung auch gehabt, auch wenn es manchmal wie das Tröpfeln von Wasser auf Stein aussieht. Irgendwann hinterlässt die weiche Materie aber doch durchbrechende Wirkung auf die harte, scheinbar undurchdringbare Materie.
Um das Gebet tiefergehend zu verstehen, muss man begreifen, dass man es nicht nur selbst und ganz alleine ist, der zu Gott betet. Als wir durch die Bekehrung wiedergeboren wurden zu einem neuen Leben in Christus hat Gott uns seinen Stellvertreter zur Seite gestellt – den Heiligen Geist. Er ist uns dann besonders nahe, wenn wir uns zu Gott nahen. Das passiert meistens dann, wenn wir uns Zeit nehmen. Wenn wir für uns alleine sein können, sein Wort lesen, uns Gedanken darüber machen.