Gott ist betrübt, wenn Menschen sterben, die er liebt

Gott ist es nicht egal, wenn seine Kinder sterben. Nur ein kurzer Gedanke zu dem Vers aus Psalm 116,15.

Ich las eben die Stelle, in der es heißt:

Dem Herrn sind die Menschen kostbar, die er liebt; es betrübt ihn, wenn sie sterben.

Ich musste hier spontan an Lazarus denken. Als Jesus an sein Grab kommt, kurz bevor er ihn wieder zu Leben erweckt, weint er. Es gibt mehrere Erklärungsversuche, wieso Jesus weinte – darauf will ich jetzt garnicht eingehen. Ich musste auch an Nabeel Qureshi denken, der vor einigen Tagen starb. Mit 34 war das viel zu früh, aber der Krebs hat seine Arbeit eben verrichtet.

Dennoch dürfen wir wissen: Der Tod eines, den Gott liebt, betrübt ihn. Er nimmt es nicht einfach so hin. Eine andere Übersetzung sagt:

Kostbar ist in den Augen des Herrn das Leben derer, die ihm treu sind.

Das scheint seltsam zu sein, denn wir wissen ja, dass wir durch den Tod an einen besseren Ort gehen – und dennoch macht es uns (und Gott) traurig!

Und weil es kostbar in seinen Augen ist, wird es auch nicht sinnlos sein – hinter jeder Tat steckt auch ein Plan. Ich bin sehr gespannt, was aus dem Dienst von Nabeel wird, der jetzt von seiner Frau Michelle weitergeführt wird. Der Same, der hier in die Erde gelegt wurde, wird in jedem Fall aufsprießen und gute Frucht bringen. Ich bin mir da so sicher, wie dass ich weiß, dass der nächste Frühling kommt.

Wenn Menschen nach ihrem Tod eine gute Spur zurücklassen

Am Montag erreichte mich der Anruf meiner Mutter: Meine Oma ist gestorben. Das ist das erste Mal, dass ich so etwas in meiner direkten Verwandtschaft erlebe und ich weiß, dass es sich ab jetzt häufen wird. Oma war schon lange krank, seit 2003 plagte sie die Gürtelrose und einige Jahre später kam ein Tumor hinzu. Sie hatte bis zum Ende nur noch schwere Schmerzen. Ohne harte Schmerzmittel ging nichts mehr.

Unser letzter Besuch. Wir sehen uns wieder!

Unser letzter Besuch. Wir sehen uns wieder!

Vor etwa drei Wochen besuchte ich Sie noch mit meiner Familie. Sie erkannte uns noch, auch meine Söhne und meine Frau. Sie redete auch noch klar mit uns und konnte lächeln. Kurz darauf veränderte sich ihr Zustand jedoch schlagartig, sie aß und trank nicht mehr – dann waren es nur noch wenige Tage, bis ihr Körper nicht mehr mitmachte.

Morgen werden wir Ihren Körper begraben – ihr Geist ist jedoch schon einige Tage an einem viel besseren Platz. Sie war sich im Klaren darüber, dass sie die Ewigkeit im Himmel mit Gott verbringen würde. Durch eine schwere Kindheit, mitten im Krieg, jahrelang getrennt von ihrer Familie, lernte sie Jesus Christus kennen. Seitdem betete Sie für ihre Kinder und Enkelkinder. Dass ich heute an Gott glaube, sind nicht zuletzt ihre erhörten Gebete, die durch meine Eltern auch in mir gewirkt haben. Weiterlesen…