Wodurch werden wir gerechtfertigt vor Gott?

Seit einigen Wochen folge ich dem Papst. Auf twitter. Weil ich einfach mal wissen will, was er so twittert. Twittern lässt, meine ich. Und so stieß ich auf diesen Tweet von ihm:

Ich fragte mich zunächst mal, was eine “Heilige Pforte” ist. Aus der Bibel kannte ich das noch nicht. Also öffnete ich die Antworten auf diesen Tweet und fand:

Um die Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken muss man also nicht nur durch eine heilige Pforte gehen, sondern auch beichten, die Kommunion erhalten und beten? Ich wollte das genauer wissen:

Ich bekam als Antwort einen Link, der alles genauer erklärt:

Was ist eine “Heilige Pforte”? Wie geht der Ablass? Antworten auf die häufigsten Fragen

Darin wird erklärt:

Was ist eine Heilige Pforte?

Jede der vier päpstlichen Basiliken in Rom besitzt eine Heilige Pforte, die normalerweise von innen versiegelt wird, damit sie nicht geöffnet werden kann. Die Heiligen Pforten werden nur im Jubiläumsjahr geöffnet, damit die Pilger sie durchschreiten und einen vollkommenen Ablass gewinnen können, der an das Jubiläum gebunden ist. Der Ritus der Öffnung der Heiligen Pforte möchte symbolisch zeigen, dass den Gläubigen in der Zeit des Jubiläums ein “außerordentlicher Weg” zur Erlösung angeboten wird. Er versinnbildlicht  das Verlassen der Welt und das Eintreten in die Gegenwart Gottes, auf ähnliche Weise wie die Hohenpriester im Alten Testaments den Eingang zum Allerheiligsten an Jom Kippur durchschritten – dem jüdischen Gedenken des Tages der Sühne, der Vergebung und der Reue – um in die Gegenwart Gottes zu treten und Opfer darzubringen.

Um einen “Ablass” zu bekommen, ist noch mehr nötig, aber zuvor diese Erklärung:

Wie wird im Heiligen Jahr ein Ablass gewonnen?

Gemäß der Apostolischen Pönitentiarie ist es nötig, dass die Gläubigen im Stand der Gnade sind, um einen vollkommenen Ablass oder einen Teilablass zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, schwere Sünden gebeichtet zu haben. Darüber hinaus ist es nötig, dass der Gläubige

  • die innere Disposition des Freiseins von jeglicher Anhänglichkeit an die Sünde, auch die läßliche, hat;
  • die sakramentale Beichte seiner Sünden vornimmt;
  • die Allerheiligste Eucharistie empfängt (zweifelsohne ist es besser, die Eucharistie bei der Teilnahme an der Heiligen Messe zu empfangen; für den Ablass ist jedoch lediglich die Heilige Kommunion notwendig);
  • nach Meinung des Heiligen Vaters betet.

Der Grundgedanke wäre, am selben Tag die Kommunion zu empfangen und den Ablass zu erlangen, aber es reicht, wenn der Empfang der Sakramente und die Gebete innerhalb einiger Tage (ungefähr 20) vor oder während des Aktes des Ablasses stattfinden.

Die Gebete nach Meinung des Papstes werden dem Belieben der Gläubigen anheimgestellt, aber normalerweise werden ein “Vater unser” und ein “Ave Maria” gebetet. Eine Beichte reicht für mehrere vollkommene Ablässe, aber für jeden von ihnen bedarf es einer eigenen Kommunion und eigener Gebete nach der Meinung des Heiligen Vaters.

Ich habe das nicht alles verstanden, quasi #Neuland für mich. Also fragte ich zurück und bekam postwended auch die Antwort:

Okay – keine Antworten für mich. Aber viel merkwürdiger fand ich, dass sie auf der Basis der Bibel nicht mit mir reden wollte. “Diskutieren” will ich grundsätzlich nicht, halte ich für Zeitverschwendung. Aber Austausch, Kommunikation halte ich für wichtig.

Worauf es wirklich ankommt

Ich halte die meisten Lehren der katholischen Kirche – ganz klar und kompromisslos ausgedrückt – für falsche Lehren. Viele Dinge, die gelehrt werden, sind dem Wesen nach auch in Sekten zu finden. Sie setzen Dinge voraus, um Gnade oder Barmherzigkeit vor Gott zu finden, die der Schrift nach nicht notwendig sind. Religion hat immer auch mit Werken zu tun. Werke sollen aber aus Glauben und nicht als Voraussetzung getan werden.

Was die Schrift sagt

Ich bekenne meine Sünden vor Gott. Er vergibt mir (1. Johannes 1,9). Ich brauche keinen katholischen Priester als Vermittler, um Vergebung zu erhalten. Ich brauche den wahren Mittler und Hohepriester, Jesus. Er allein ist mein Vermittler (1. Tim. 2, 5). Er hat alle Macht im Himmel und auf Erden (Matth. 28,18), um mir meine Sünden zu vergeben und für mich Fürsprache einzulegen. Er hat das Werk am Kreuz vollbracht (Johannes 19,30), damit ich keine Werke erbringen muss, um meine Erlösung zu erhalten, zu behalten oder wieder erneut zu gewinnen. Aus diesem Grund lehrt die Bibel, dass wir durch Glauben gerechtfertigt sind (Römer 5, 1) – und nicht durch Werke (Römer 3, 28 und Römer 4, 5). Wenn jemand behauptet, er könne zum vollbrachten Werk am Kreuz noch etwas hinzufügen, dann bedeutet es, dass alles, was Jesus tat, noch nicht ausreichte. Wir sind gerettet durch Gnade in Glauben (Epheser 2, 8-9), nicht durch Gnade in Glauben und in Werken. Wäre das der Fall, würde Gnade keine Gnade sein, wie es in Römer 11,6 heißt: Wenn das nun aber aus Gnade geschah, dann geschah es nicht aufgrund von irgendwelchen Leistungen; sonst wäre ja Gnade keine Gnade mehr. Und auch im Galaterbrief sehen wird dies (Galater 2, 21): Ich weise Gottes Gnade also nicht zurück, denn das Gesetz kann uns nicht dazu verhelfen, vor Gott gerecht dazustehen. Wäre es anders, dann hätte Christus nicht sterben müssen.
Bildrechte für oberstes Bild: L’Osservatore Romano
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